Schlagwort: hinterland

  • Wenn ich jetzt im Karlender über die Architektur in Devon nachdenke, während ich meine Reise nach Dartington Hall Revue passieren lasse, fällt mir auf, was ich vor allem von meiner Reise über die Bretagne nach Südwestengland mitgenommen habe. Mir war nicht bewusst, wie eng Großbritannien und die Bretagne miteinander verbunden sind. Durch den Ärmelkanal verbunden, ist hier ein Kulturraum entstanden, ähnlich dem, den ich von der Adria oder gar vom Mittelmeer kenne.

    Ich muss an Albert Camus denken. Seine Antwort auf die Gräuel des nationalsozialistischen Deutschlands und der stalinistischen Sowjetunion war die Vision eines „mediterranen Europas“. Er sah die gemeinsame Kultur mehr in der gemeinsamen Küste als im gemeinsamen Land. Ich lebe hier im Hinterland der Barbaren und kann ihn verstehen. Wenn man vom Festland kommt, denkt man an das Land und die Menschen durch die gemeinsame Landmasse. Die Menschen an der Küste fragen sich, was jenseits des Meereshorizonts zu finden ist. Ist es nicht logisch, dass diese geografische Neugier auch eine andere Sicht auf die Welt mit sich bringt? Ich jedenfalls bin ganz klar ein Küstenmensch. Das wollte ich nur einmal geschreiben haben.