Das mit der Musikindustrie ist vollkommen aus dem Ruder gelaufen und es ist gut, dass endlich einmal darüber geredet wird. Für eine Zukunft, die fairer mit dem Share des umlaufenden Geldes umgeht, wäre ich für ein Modell zwischen Abo & Bandcamp. Ich finde es fein, wenn mehr und mehr User*innen bereit sind, monatlich einen Betrag für das Musikhören auszugeben, weil ich glaube widerrum auch nicht, dass wir jemals wieder zu einem Volumen des Einzelkaufs zurückkommen bzw. wäre bei einem solchen Schritt ja nicht mehr Geld auf dem Markt, sondern es wäre die alte Leier einer weiteren konzentrierten Verteilung unter jenen, die es sich leisten können, Musik am klassischen Wege zu produzieren. Ich finde es schon gut, dass der Vertrieb von Musik so wesentlich niederschwelliger geworden ist. In der Doku von TRACKS/Arte (siehe unten) gibt es einen Vorschlag, der mir persönlich am Besten gefällt: Ein userzentriertes Bezahlsystem, d.h. die Tantiemen werden pro User errechnet und ausgeschüttet.
Ein Rechenbeispiel an meinem Fall: Ich denke eine 60/40 Aufteilung wäre fair. Wenn von meinen 10€ Abo, 4€ Abo an die Technologie und Administration gehen, die dafür zuständig ist, dass ich alles gut und ruckelfrei hören kann, ist das ein fairer Anteil. Dann würden 6€ pro Monat für die Künstler*innen übrig bleiben. Das wären bei mir im April dann z.B. 0,0588 € pro Stream gewesen. Hätte ich in einem Monat dann z.B. ein Album geliebt und es z.B. 5x angehört, dann würden die Musiker von diesem Album für dieses Monat 2,94 € erhalten (10 Stücke x 5 mal durchgehört x 0,0588 € im April).
Das Schöne an dem userzentrierten Abrechnungsmodell wäre, dass Nischengeschmäcker gut neben dem Mainstream (der immer noch sehr gut verdienen würde!) überleben könnten und damit wäre die Unausgewogenheit des derzeitigen Marktes überwunden. Es wäre transparent und motivierend, für Hörer*innen als auch für Künstler*innen.